Mittwoch, 21. März 2012

Erbrechen bei der Katze



Erbrechen bei der Katze



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Meine Katze erbricht- was nun?

Die Katze war bisher putzmunter und vergnügt und jetzt fängt sie aus heiterem Himmel zu erbrechen an - da ist der Schreck groß beim Besitzer. Erbrechen kann – muß aber nicht unbedingt ein Alarmzeichen sein. Katzen erbrechen grundsätzlich eher leicht und manche auch häufig. Das kann mit allem Möglichen zusammenhängen: mit der Art des Futters, einer Allergie oder Unverträglichkeit, Entzündungen des Magens, mit Fremdkörpern im Magen wie Gras, Haaren oder Plastik, aber auch Stress zusammenhängen oder einfach nur aus Protest gegen Fremde, neue Möbel oder ähnliche Veränderungen geschehen. Vielfach bleibt die Ursache unklar.


Erbrechen von Unverdaulichem
Auch gesunde Katzen erbrechen ab und zu, um den Magen von unverdauten Futterbestandteilen, zum Beispiel Haaren, zu befreien. Eindeutiger Hinweis ist ein herausgewürgter Haarknäuel in der Wohnung, dies nennt man in der Fachsprache ein Trichobezoar. Vor allem Halblanghaar- und Langhaarkatzen, die beim Putzen viele Haare verschlucken, brechen diese als Haarballen wieder aus. Durch Anbieten von Katzengras kann dieser normale „Reinigungsprozess” des Magens unterstützt werden. In diesen Fällen sprechen wir von einem physiologischen Erbrechen, da es sich um einen natürlichen und sinnvollen Prozess handelt.



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Auch Katzen leiden unter „Wohlstandserkrankungen“
Relativ häufiges Brechen (ein bis zweimal die Woche) kann durchaus normal sein. Tierärzte nennen dies gerne „Wohlstandserbrechen”. Es tritt meist bei Katzen auf, die zu regelmäßig und reichlich hochqualitatives Futter bekommen. Aufgrund von Magenübersäuerung oder Sodbrennen kann es zum Erbrechen kommen. Wird das Futter sofort nach dem Fressen erbrochen, kann man es nochmals anbieten. Das ist zwar für uns Menschen unappetitlich, ist aber auch bei Wildkatzen als Vorverdauung normal. Manchen Katzen hilft gegen dieses Wohstandserbrechen am besten ein- bis zwei Fasten- Tage in der Woche. Das ist für den Menschen manchmal eine Qual, weil wir die bettelnden Augen unserer „hungrigen“ Lieblinge nicht ertragen können, aber für die Katze ist es sehr gesund. Auch in der freien Wildbahn ist der Tisch nicht jeden Tag reichlich gedeckt, daher sind Katzen es gewöhnt, einmal für einige Zeit zu hungern. Ansonsten hilft Okoubaka gut, wenn sich ihr Liebling wirklich einmal „überessen“ hat.


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 War das Futter nicht ganz frisch?
Manchmal war das Futter ggf. auch nicht mehr ganz frisch (was viele Katzen eher verschmähen, aber eben nicht alle!) oder sie haben einfach zu hastig und zu viel gegessen. In diesen Fällen kann man es mit einem homöopathischen Mittel wie Nux vomica versuchen. Auch Kamillentee ist oft nicht schlecht, wird aber von vielen Katzen nicht gern aufgenommen.






Achtung: auch im Haushalt sind Gefahren möglich!
Vorsicht allerdings bei gewissem Grünzeug! Die Aufnahme von manchen Zimmerpflanzen kann zu schweren Entzündungen der Magenschleimhaut und zu starkem Erbrechen führen. Giftig sind zum Beispiel Ficus-Arten wie der Benjamina, verschiedene Philodendren, Efeu, Yukkapalmen, Dieffenbachie und das Madagaskarglöckchen. Auch Weihnachtssterne, Calla, Alpenveilchen, Narzissen oder Amaryllis können zur tödlichen Bedrohung werden. Eine gute Übersicht der giftigen Substanzen mit genauer Beschreibung der Symptome, kann man hier nachlesen: http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm . Am besten mal daheim umsehen. Wer solche Pflanzen hat, sollte sie außer Reichweite der Katzen aufstellen – oder am besten an einen „tierfreien“ Haushalt verschenken. Besteht die Vermutung, daß die Katze an diesem Grünzeug geknabbert hat, muß sie auf jeden Fall zum Tierarzt. Mit einer Vergiftung ist nicht zu spaßen!
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Auch Tiere leiden unter Allergien
Sind Allergien die Ursache, muß eine Nahrungsumstellung erwogen werden. Hier bietet sich eine Eliminationsdiät an. D.h. daß die Katzen anfangs über 1-2 Wochen nur eine Nahrungsmittelsorte bekommen, die sie garantiert noch nie gefressen haben, gegen die sie also auch noch keine Antikörper gebildet haben können. Danach fügt man nach und nach ganz vorsichtig weitere Nahrungsmittel hinzu. Dies ist oft ein Geduldsspiel, aber am Ende profitiert die Katze auf jeden Fall davon.



Wann muß ich mit der Katze zum Tierarzt?
Doch mitunter zeigen Katzen auch ein Erbrechen ohne erkennbaren Grund, bei dem nur klarer Schleim (evtl. sogar blutig) hervorgewürgt und mehrmals hintereinander erbrochen wird. Dann sollte die Katze sofort vom Tierarzt oder Tierheilpraktiker untersucht werden. Auch wenn sie mehrere Male hintereinander das Futter erbricht oder sich ihr Allgemeinzustand schnell verschlechtert, denn dahinter könnte sich eine ernsthafte Krankheit verbergen. Falls die Katze noch andere Symptome zeigt, womöglich Abmagerung, Appetitmangel, starker Maulgeruch hinzukommen, sie viel oder zu wenig Harn absetzt oder auch ständig am Wassernapf anzutreffen ist, dann leidet sie möglicherweise an einer schweren Allgemeinerkrankung – an Diabetes, einer Überfunktion der Schilddrüse oder einer Nierenerkrankung. Mit Blutuntersuchungen (Nierenwerte, Glukose, Leberwerte,  Schilddrüsenwerte), Röntgen- und/oder Ultraschalluntersuchungen sowie unter Umständen einer Magen-Darm-Spiegelung kann der Tierarzt die Ursache abklären. Die Behandlung besteht in der Gabe einer leicht verdaulichen Diät und bestimmten Medikamenten, die zum Beispiel der Entzündung im Magen-Darm-Bereich entgegenwirken können. Außerdem muß natürlich die Ursache der Erkrankung behandlet werden.


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Mehrmaliges Erbrechen kann auch bei jungen Katzen, Katzensenioren oder Katzen mit Vorerkrankungen sehr schnell gefährliche Ausmaße annehmen aufgrund der Gefahr einer Dehydrierung, d.h. daß das Tier "austrocknet". Die Schleimhäute der Katze sind dann trocken, die Augen wirken eingesunken. Hier empfiehlt es sich, den Hautturgor der Haut zu überprüfen, indem man für einige Sekunden eine Haut- bzw. Fellfalte zwischen zwei Fingern zusammenzudrückt (vorsichtig, damit es der Katze nicht wehtut). Bleibt eine "stehende Hautfalte", die sich erst nach mehreren Sekunden zurückbildet, muß das Tier ebenfalls schnell dem Tierarzt vorgestellt werden, um Flüssigkeit zugeführt zu bekommen.

Auch wenn das Erbrechen mehrere Tage anhält oder an einem Tag sehr heftiges, schwächendes Erbrechen auftritt, sollte man das Tier vorsichtshalber beim Tierarzt oder beim Tierheilpraktiker vorstellen.   


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 Zum Schluß kommen wir noch zu unseren Sensibelchen
Gerade bei sensiblen Tieren, kann das Erbrechen auch einmal seelisch ausgelöst sein, v.a. wenn die Tiere (oder auch der Halter) unter viel Streß leiden, es Probleme mit anderen Tieren gab oder der Besitzer längere Zeit abwesend war. Ist dies die Ursache, kann man den Tieren oft sehr rasch durch Gabe eines homöopathischen Mittels oder von Bachblüten helfen. Fragen Sie ihren Tierheilpraktiker, er wird Ihnen hier sicherlich weiterhelfen können.


www.tierheilpraxis-tmueller.de